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Deutschland und Kirgisistan: bilaterale Beziehungen
Deutschland erkannte 1992 als erster europäischer Staat die Unabhängigkeit Kirgisistans an und eröffnete eine Botschaft in Bischkek. Die guten politischen Beziehungen stützen sich auf regelmäßige bilaterale Konsultationsformate, Zusammenarbeit auf regionaler Ebene und in multilateralen Foren sowie hochrangigen Besuchsaustausch. Im Juni 2023 besuchte Bundespräsident Steinmeier Kirgisistan, im August 2023 traf Außenminister Kulubaew mit Bundesministerin Baerbock in Berlin zusammen. Außerdem reiste Staatspräsident Dschaparow im September 2023 auf Einladung des Bundeskanzlers zu einem Gipfel der fünf zentralasiatischen Staatschefs nach Berlin und führte ein bilaterales Gespräch mit dem Bundeskanzler. Das Folgetreffen fand am 17. September 2024 in Astana/Kasachstan statt.
Historisch sind die deutsch-kirgisischen Beziehungen unter anderem durch die deutsche Minderheit in Kirgisistan geprägt, die allerdings von 100.000 bei der Staatsgründung auf ungefähr 8.200 geschrumpft ist. Die Vereinigung der Angehörigen der deutschen Minderheit wird von der Bundesregierung finanziell im sozialen, kulturellen und Bildungsbereich unterstützt. Deutschland ist in Kirgisistan mit vielfältigen Programmen zur Förderung der deutschen Sprache und des Bildungsaustausches im Schul- und Hochschulbereich aktiv.
Der Handelsaustausch mit Deutschland belief sich 2023 auf ca. 734 Millionen Euro. Er ist durch einen großen Handelsbilanzüberschuss auf deutscher Seite gekennzeichnet. Deutsche Exportgüter nach Kirgisistan sind hauptsächlich Fahrzeuge und Maschinen sowie chemische Produkte. Kirgisistan exportiert nach Deutschland vor allem Rohstoffe und Nahrungsmittel. Deutschland und Kirgisistan beabsichtigen, die Zusammenarbeit bei Ausbildung und Gewinnung von Fachkräften auszubauen.
Die langjährige bilaterale entwicklungspolitische Zusammenarbeit Deutschlands mit Kirgisistan läuft im Zuge des Reformprozesses 2030 des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung aus. Allerdings bleibt Kirgisistan in regionale Projekte der technischen Zusammenarbeit eingebunden. Thematische Schwerpunkte lagen in den Bereichen Gesundheit und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung.